1001 Träume aus Stoff und Strass - Teil 2
(Fortsetzung Bericht vom 06.09.2024)
geschrieben von: Sandra Kuhfus

Die Deadline für den letzten Nadelstich war gesetzt: Die neuen Kostüme der Orientalischen Tänzerinnen sollten zur „Weihnachts-Hafla“ am 20. Dezember präsentiert werden.
Nach den Sommerferien war bereits ein Grundstock an Oberteilen und Armstulpen fertig. Einige der fleißigen Näherinnen hatten auch schon mit ihren Röcken begonnen. Aber die Zeit schien immer knapper zu werden. Endspurt war also angesagt!
Am Dritten und letzten betreuten Nähwochenende in den Herbstferien wurde konzentriert an den verschiedensten Kostüm-Arbeitsständen weitergearbeitet. Es mussten noch letzte Oberteile zusammengesetzt werden, Röcke wurden ausgetüftelt – welches Teil war nochmal was??? Die ein oder andere hatte schon ihr Oberteil bestickt und wurde nach Rat gefragt. Mehrere hundert Meter Garn wurden vernäht.
Hinsichtlich des Rockdesigns galt es – zur Überraschung der ein oder anderen zukünftigen Kostümträgerin – ein kleines, aber wichtiges Detail des Orientalischen Tanzens zu berücksichtigen. Für Bühnenauftritte sollen die Röcke auch beim hohen Ballenstand noch bis zum Boden reichen, da die isolierten Bewegungen im Vordergrund stehen, während die Körperarbeit „von unten“, anders als beim Standard- und Lateintanzen, eher versteckt wird. Das bedeutet wiederum, dass man beim flachen Stand mit auf dem Boden aufliegenden Stoff tanzen muss. Dank unserer ehrenamtlichen, professionellen Helferin und Modedesignerin Heike Kuhfus, wurde aber schnell für jede Tänzerin die optimale Rocklänge gefunden...echte Maßarbeit eben!
Was nun noch ausstand, war der wohl zeitraubendste Arbeitsschritt, nämlich Glanz und Gloria, sprich Perlen, Strass und Blumenapplikationen vorzubereiten und auf den Kostümen anzubringen. Dazu mussten je Kostüm 4 Hüftketten mit glänzenden Perlen und funkelndem Strass aufgefädelt werden. Gar nicht so einfach bei 3 mm schmalen Perlen. Aber in lustiger Runde macht auch die größte „Fummelarbeit“ irgendwie Spaß. So war die Gruppe am Ende des Wochenendes, für das dieses Mal Räumlichkeiten in der evangelischen Friedenskirche zur Verfügung standen, wieder ein großes Stück weiter.
„Vielen Dank für die Blumen!“, so möchte man der „Stichelei“ in Grömitz gerne antworten. Die Stickerei fertigte individuell für unsere Tänzerinnen 260 weiße Stofflilien an, jede einzelne liebevoll verziert mit goldenem und silbernem Faden. Die Gruppe war inzwischen so eng zusammengewachsen, dass auch diese Schmuckarbeiten lieber wieder gemeinsam in gemütlicher Runde, wenn auch ohne Näh- und Trainingsbetreuerinnen, durchgeführt wurden. Routiniert waren inzwischen alle, inclusive diverser Soft Skills („Wer backt Kuchen?“ – „Wer bringt Kekse mit?“). Und für das eine oder andere Foto oder Telefonat zur Kontrolle standen Sandra und ihre Mutter auch an diesem Wochenende gern zur Verfügung.
Am 20.12.2024 wurde der kleine Saal festlich geschmückt. Familien, Freunde und Bekannte kamen in freudiger Erwartung zusammen, um sich das bunte Programm der orientalischen Kurse anzusehen. Als Höhepunkt des Abends präsentierte die Freitagsgruppe im Rahmen ihres Auftritts voller Stolz ihre so aufwändig gefertigten Kostüme. Belohnt wurden alle Gruppen mit kräftigem Applaus sowohl für Tanz als auch für Ausstattung. Gerne hätte man noch länger dem Tanzen zugesehen, doch auch der Ausklang mit einem leckeren Mitbring-Buffet und heißem Glühwein wurde mit Vergnügen angenommen.
Herzlichen Glückwunsch zu diesem gelungenen Abschluss des orientalischen Trainings- und „Arbeits“jahres 2024!
Nun bleibt mir als Trainerin nur noch, mich bei allen Beteiligten zu bedanken:
Angefangen bei den verschiedenen Ausstattern, wie der Stoffboutique ElNa und der Stickerei „Stichelei“ für die kompetente Beratung und die vielen Stoff- und Stickproben, über meine „Mädels“ aus der Freitagsgruppe, die meinen Ideen und verrückten Einfällen gefolgt sind und natürlich bei meiner Mutter, die sich Unmengen an Zeit genommen hat, Schnittmuster für jede Dame zu erstellen und auch wirklich jede ans Nähen bekommen hat (...und nebenbei alle mitgebrachten Maschinen gewartet hat, so dass auch wirklich jede am Ende eine surrende Maschine mit nach Hause nehmen konnte)! Außerdem ein großes Dankeschön an die evangelischen Friedenskirche für das Zurverfügungstellen ihrer Räumlichkeiten.
Ich freue mich schon auf den nächsten Sommer-Nähworkshop!